Verlag: Ravensburger Buchverlag
Seitenzahl: 320
Gebunden: 14,99 € [D], 15,41 € [A]
eBook: 12,99 €
1. Auflage: November 2015
Eine wohlhabende und angesehene Familie.
Eine Privatinsel vor der Küste von Massachusetts.
Ein Mädchen ohne Erinnerungen.
Vier Jugendliche, deren Freundschaft in einer Katastrophe endet.
Ein Unfall. Ein schreckliches Geheimnis.
Nichts als Lügen.
Wahre Liebe.
Die Wahrheit.
Der Klappentext von "Solange wir lügen" von E. Lockhart verrät nicht
viel und genau das ist auch beabsichtigt. Ich habe die Geschichte vollkommen
unvoreingenommen gelesen und hatte keine Ahnung, um was es in dem Buch
eigentlich genau geht oder auch um welches Genre es sich eigentlich
handelt. Aber so viel sei vorweg genommen: die Geschichte lebt von
seinen Geheimnissen und Lügen.
Die wohlhabende und hoch angesehene Familie Sinclair verbringt ihre
Sommer immer gemeinsam auf ihrer Privatinsel Beachwood. Cadence -genannt
Cady- verbringt dort die meiste Zeit mit ihrem Cousin Johnny, dessen
Freund Gat und ihrer Cousine Mirren, die sie sonst das ganze Jahr über
nicht sieht. Im Sommer Fünfzehn allerdings ereignet sich ein Unfall, bei
dem Cady ihr Gedächtnis an diesen Sommer verliert. Zwei Jahre später
-im Sommer Siebzehn- kehrt sie zusammen mit ihrer Mutter wieder auf die
Insel zurück und hofft, so ihr Gedächtnis zurück zu bekommen.
Das Buch wird aus der Sicht von Cady in der Ich-Perspektive erzählt.
Dadurch wird es häufig sehr verwirrend, da auch Cady sehr verwirrt
ist und sich nicht erinnern kann, was bei ihrem Unfall oder davor
passiert ist. Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, aber sehr
interessant und gespickt von Metaphern, Bildern und sogar von Märchen,
die Cady immer weiter abwandelt und die zu interpretieren anfangs recht
schwierig ist. Je weiter die Handlung allerdings voranschreitet und man
die Familienverhältnisse der Sinclairs besser versteht, umso besser
versteht man auch, was genau Cady mit diesen Märchen ausdrücken möchte.
Insgesamt lässt sich das Buch aber auch aufgrund der kurzen Kapitel
sehr flüssig lesen sobald man sich an den Schreibstil gewöhnt
hat.
Den Anfang der Geschichte empfand ich als etwas langwierig und die
Handlung ist nicht wirklich vorangeschritten. Hier standen besonders die
Familienverhältnisse der Familie Sinclair im Vordergrund, die nach
außen hin eine reiche und glückliche Familie zu sein scheint, aber bei
der im Inneren lange nicht alles so rosig ist.
Erst im letzten Drittel des Buches hat die Geschichte richtig Fahrt
aufgenommen und man konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, da
man unbedingt erfahren wollte, was hinter Cadys Unfall und ihrem
Gedächtnisverlust steckt und was sich in Sommer 15 ereignet hat.
Das
Ende und somit die Auflösung des Unfalls hat dann die ganze Geschhichte
komplett auf den Kopf gestellt und gezeigt, dass nichts so ist wie es
scheint. Plötzlich ergibt alles einen Sinn. Ich war so schockiert, dass
ich das Ende erst einmal über Nacht sacken lassen musst, um mir eine
endgültige Meinung zu dem Buch machen zu können.
Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, nachdem ich aber in die
Geschichte hineingefunden hatte, mochte ich diese poetische, teils auch
zynische Sprache sehr gerne. Ein großer Teil des Buches hat sich sehr
gezogen und man hatte den Eindruck nur an der Oberfläche zu kratzen und
nicht wirklich weiter zu kommen. Das Ende hat mich schwer beeindruckt
und alles in einem anderen Licht erscheinen lassen. Das Buch lebt von
seinen Geheimnissen und genau so soll es auch sein. Die gesamte Stimmung
im Buch unterstreicht dies. So reißt das Ende für mich noch einmal alles
herum und es wird mir bestimmt lange im Gedächtnis bleiben. Ich kann
das Buch jedem empfehlen, der unvoreingenommen ist und gerne eine
besondere Geschichte mit interessantem Schreibstil lesen möchte.
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