von Vivien Summern, Dana Müller-Braun
Genre: Romantic Fantasy
Verlag: Carlsen bitter sweet
Seitenzahl: 630
eBook: 3,99 € *
1. Auflage: September 2018
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Bücher der Schattenorden Reihe:
1.1. Entscheidungen
1.2. Geheimnisse
1.3. Lügen
1.4. Intrigen
1.5. Abgründe
**Gegensätze im Blut vereint**
Die Zwillingsschwestern Laya und Kija könnten unterschiedlicher nicht sein. Während Laya wie das Abziehbild eines perfekten Internatstöchterchens wirkt, kleidet sich Kija gerne komplett in schwarz und ist die Rebellin schlechthin. Das, was sie trennt, ist jedoch auch das, was sie vereint: die Abstammung von zwei ägyptischen Göttern, die sich seit Jahrhunderten bekriegen, aber zusammenarbeiten müssen – Nephtys, der Göttin des Guten, und Osiris, dem Gott des Jenseits. Allen Vorzeichen zum Trotz sind die Schwestern jedoch seit jeher ein Herz und eine Seele. Bis der Moment kommt, in dem ihre Ausbildung beginnt und sie sich für eine Seite entscheiden müssen…
Die ersten beiden Episoden des Schattenordens habe ich vor längerem schon gelesen. Als dann die ganze erste Staffel gesammelt erschien, habe ich mich sehr darüber gefreut, sie vom Verlag als Rezensionsexemplar zu bekommen. Daher wird diese Rezension sich auf das gesammelte eBook beziehen.
Die beiden Protagonistinnen Laya und Kija könnten unterschiedlicher kaum sein. Die eine ist ordentlich und ruhig, die andere ist chaotisch und rebellisch. Dennoch verstehen die beiden sich sehr gut und halten immer zueinander. Doch als die beiden 16 Jahre alt werden, müssen sie sich entscheiden, auf welcher Seite im Kampf gegen das Böse sie stehen wollen. Es gibt die Asarys, die Schattenhüter, und die Nephtys, die Schattensucher. Und soviel sei gesagt, gut und böse sind zwei sehr dehnbare Begriffe und definitiv Ansichtssache.
Insgesamt fand ich aber Kija etwas spannender, da mit Laya zu unsicher war. Wobei beide bereits eine sichtbare Entwicklung durchgemacht haben und ich sehr gespannt bin, wohin ihre Reise noch gehen wird. Beide müssen sich immer neuen Erkenntnissen aber auch neuen Problemen stellen und lernen daran zu wachsen. Dabei müssen sie immer wieder Rückschläge einstecken und mit Enttäuschungen klar kommen.
"»Und nicht ganz so schlauer Lawren. Mit mir hast du nicht gerechnet, hm?«, erwiderte ich selbstsicher. »Mit dir kann man auch nicht rechnen, Kleine. Du passierst einfach. Das tust du schon von Anfang an.« (Seite 233)
Ich fand es toll, wie die Mythologie und die Götter hier eingebunden wurden und wie man nach und nach immer neue Details erfährt. Genauer gesagt geht es hier um ägyptische Mythologie und ich fand die Hintergründe hier enorm spannend. Im Prolog und im Epilog jeder Episode gibt es Szenen aus der Vergangenheit, wodurch man mit der Zeit eine immer bessere Ahnung davon bekommt, wie die ganzen Hintergründe der Geschichte sind und was das alles mit Kijas und Layas Vater zu tun hat.
">>Ich werde nie das sein, was er für dich sein kann. Ich werde dich nie so beschützen können, wie ich es gern würde. Und ich werde niemals das für dich sein, was jemand anderes für dich sein könnte. Ich werde einfach nie gut genug sein. Nie jemand sein, den man lieben könnte. Den irgendjemand auf dieser Welt lieben könnte. Den du lieben könntest.<<" (Seite 463)
Insgesamt konnte mich die Handlung gut unterhalten und auch an der einen oder anderen Stelle überraschen. Allerdings empfand ich den Anfang teilweise als zäh und es hat etwas gedauert, bis wirklich Spannung aufkam und man einen groben Überblick der Handlung hatte. Daher würde ich euch auch direkt empfehlen, nicht die einzelnen Episoden zu lesen, sondern euch direkt die ganze erste Staffel zu besorgen. Ab der Mitte ungefähr überschlagen sich nämlich die Ereignisse und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Es war so unfassbar spannend!
"»Ihr bedeutet mir etwas«, widersprach ich ihm. »Aber Laya ist der Mensch, der für mich an erster Stelle steht. Der Mensch, der zählt. Der Mensch, für den ich sterben würde.«" (Seite 441)Doch es gab nicht nur Action und Spannung, sondern auch große Gefühle und ganz viel Prickeln. Es gibt da nämlich zwei wirklich heiße Badboys: Coen und Lawren. Und die beiden verdrehen Kija und Layla gehörig den Kopf. Doch natürlich läuft auch hier nicht alles glatt und die Schwestern wissen einfach nicht, ob sie den beiden Jungs vertrauen können. Ich fand Coen und Lawren enorm spannend und hatte großen Spaß daran mitzurätseln, wer genau sie sind und welchen Plan sie jeweils verfolgen.
Der Schreibstil des Autorenduos ist flüssig und angenehm zu lesen, so dass ich nur so durch die Seiten geflogen bin. Die Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht der beiden Schwestern geschrieben, so dass man unterschiedliche Sichtweisen auf die Handlung bekommt. So kann man sich gut in die beiden doch sehr unterschiedlichen Zwillinge hineinversetzen und bekommt einen umfassenden Einblick in das Gesamtbild.
Schattenorden überzeugt durch eine tolle Grundidee, interessante und facettenreiche Charaktere und ganz viel Spannung.
* Ich bedanke mich beim Verlag und bei NetGalley für das Rezensionsexemplar
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