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Dienstag, 24. Juli 2018

Was ist schon normal? - Spinster Girls von Holly Bourne

 von Holly Bourne

Genre: Contemporary
Verlag: dtv
Seitenzahl: 416
Taschenbuch: 10,95 € *
eBook: 9,99 €
1. Auflage: Juli 2018


Bücher der Spinster Girls Reihe:
1. Was ist schon normal?
2. Was ist schon typisch Mädchen? (ET: 31.08.2018)
3. Was ist schon Liebe? (ET: ?)

Wir sind stark, wir lassen uns nichts sagen und küssen trotzdem. Wir sind die Spinster Girls!

Alles, was Evie will, ist normal zu sein. Und sie ist schon ziemlich nah dran, denn immerhin geht sie wieder zur Schule, auf Partys und hat sogar ein Date. Letzteres entpuppt sich zwar als absolutes Desaster, dafür aber lernt sie dadurch Amber und Lottie kennen, mit denen sie den Spinster Club gründet. Doch schafft sie es auch, mit ihren neuen Freundinnen über ihre Krankheit zu sprechen?
Als ich hörte, dass es in diesem Buch um Zwangs- und Angststörungen geht, wusste ich, dass ich "Was ist schon normal?" auf jeden Fall lesen muss. Mit der Thematik habe ich noch kein Buch gelesen und war wirklich gespannt auf die Umsetzung.
Evies komplettes Leben wird von ihrer Krankheit bestimmt. Sie denkt immer darüber nach, dass niemand erfahren darf, dass sie krank ist. Ihre ganze Gedankenwelt dreht sich darum, wie sie sich verhalten muss, um "normal" rüber zu kommen. Sie möchte gerne ein normales Leben führen, doch ihre Krankheit bleibt immer präsent. Ich habe zwar ehrlicherweise sehr wenig Ahnung von Zwangs- und Angststörungen und möchte hier nichts falsches sagen, aber in meinen Augen war die Umsetzung gelungen und nachvollziehbar.
"Jeder wandelt ständig am Abgrund des Normalseins. Jeder empfindet manchmal sein Leben als den totalen Albtraum, und es gibt keinen >normalen< Weg, damit umzugehen. (Seite 394)
Überrascht war ich dann beim Lesen, dass dieses psychologische Thema zwar schon im Vordergrund steht, da die Erkrankung Evies Leben komplett beeinflusst, dass aber auch einige andere Themen aufgegriffen wurden.
Mit Evies beiden Freundinnen gemeinsam entstehen immer wieder Gespräche über Feminismus, Frauenrechte, die Bedeutung der Frau und wie man in der Gesellschaft als Frau wahrgenommen wird.
"Wenn Jungs älter werden, nennt man sie >Junggesellen< und findet das sexy.Wer nennt und schon >Junggesellin<? Nein, uns nennt man direkt >Katzenlady< oder >alte Jungfer<. Ein männliches Pendant dazu gibt's nicht. Genau wie es kein Wort für Kerle gibt, die mit jeder ins Bett gehen - während es tonnenweise dafür für Mädchen gibt. Die Sprache selbst ist sexistisch - sie zementiert doch nur diese total verallgemeinernden, völlig kranken Vorstellungen darüber, wie Jungs und Mädchen zu sein haben..." (Seite 182)
Ich fand es wirklich spannend die Gedankengänge der jungen Frauen zu verfolgen und hier sind auch einige wichtige Punkte zur Sprache gekommen, die sich jede Frau mal durch den Kopf gehen lassen sollte. Ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzungen in denen die beiden die Hauptrolle spielen werden.

Natürlich werden auch übliche Themen für Jugendbücher wie Liebe, Freundschaft und Familie ausgegriffen. Dabei fand ich es besonders interessant, wie Evie ihren ganzen Alltag meistert und wie sie immer wieder von ihrer Erkrankung beeinflusst und eingeschränkt wird.

Holly Bourne schafft es durch einen lockeren Schreibstil und Evies Sarkasmus, dass selbst diese ernsten Themen humorvoll erzählt werden und dass man dennoch großen Spaß beim Lesen hat. Erzählt wird dabei ausschließlich aus Evies Sicht, wodurch man einen perfekten Einblick in ihre Psyche erhält und ihre Entwicklung gut mitverfolgen kann. Und ich verrate mal so viel: hier läuft nicht alles glatt und das Buch ist definitiv keine rosa-rote Geschichte sondern entspricht vielmehr der Realität voller Höhen und Tiefen.

Ich mochte Evie als Protagonistin sehr auch wenn sie durchaus schwierig ist. Sie wird beherrscht durch ihre Krankheit und ihr ganzes Wesen ist danach ausgerichtet, wie andere auf sie reagieren. Dabei hat sie viele Ecken und Kanten und handelt nicht immer richtig und macht Fehler - große und kleine.

Die Nebencharaktere fand ich auch toll. Man erfährt wie das ganze Familienleben sich auf Evies Krankheit ausgerichtet hat. Die Eltern packen sie mehr oder weniger mit Samthandschuhen an und beobachten mit Argusaugen, wie es ihr geht und ob sie einen Rückfall erleidet. Die jüngere Schwester soll nach Möglichkeit von alldem nichts mitbekommen und wird auch etwas vernachlässigt.
Natürlich spielt auch der ein oder andere Junge eine Rolle in diesem Buch und ich fand es gelungen, welche unterschiedlichen Charaktere die Autorin hier geschaffen hat. Es gibt den Bad Boy, den Schüchternen, den Idioten und viele mehr und alle haben Platz in der Geschichte, ohne dass es überladen wirkt.

"Spinster Girls - Was ist schon normal?" beschäftigt sich nicht nur authentisch und dennoch unterhaltsam mit dem Thema Angst- und Zwangsstörungen, sondern gibt eine tolle Message zum Thema Feminismus ab und bringt den Leser zum Nachdenken. Wirklich gelungen!


*Ich bedanke mich beim Verlag und bei vorablesen für das Bereitstellen des Buches


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